Fachdidaktik Deutsch Vormbaum

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“Der Process “ von Franz Kafka

Inhaltsangabe des Kapitels

“Erste Untersuchung 2”

 

 

Diesem Teil des Romans geht eine Szene voraus, in der sich Josef K. Sonntags auf dem Weg zu seiner ersten Vorladung befindet und vorgibt sich auf der Suche nach einem gewissen Tischler Lanz zu befinden, da er den tatsächlichen Raum seiner Anhörung nicht kennt und anderen gegenüber nicht von der Untersuchungskommission erzählen möchte.

Im nun beginnenden Abschnitt betritt Josef K. einen Raum und wird irrationalerweise von einer jungen Frau bei seiner angeblichen Suche nach Lanz bestätigt. Tatsächlich wird er aber in den Saal seines Verhörs geführt, in dem sich unzählige Menschen befinden, die sich in zwei “Parteien” aufgeteilt zu haben scheinen. Am Ende des Raumes positioniert es sich vor dem Pult des Untersuchungsrichters, der ihn auf seine Verspätung hinweist aber dennoch die Untersuchung beginnt.

Zu Beginn ist K. entschlossen nur zu beobachten anstatt zu reden, doch schon kurz darauf versucht er die Anwesenden im Saal und auf der Galerie von sich und seiner Sache zu überzeugen, da er glaubt sie leicht manipulieren zu können.

Er stellt die Seriosität des gegen ihn eingeleiteten Verfahrens in Frage und agiert sehr scharf und gar arrogant gegenüber dem Vorsitzenden, in dem er sich über dessen Anmerkungsbuch, das falsche Informationen enthält, lustig macht, es in die Hand nimmt und anschließend wieder auf das Pult wirft.

Dies und die Tatsache, dass einige der Anwesenden ihn zunächst zu unterstützen scheinen, bestärken K. in seiner Überzeugung , dass die Untersuchung eine komplett irrsinnige Sache, ohne rechtliche Grundlage sei. Als die Zuschauer und der Untersuchungsrichter selbst , K. jedoch zu ignorieren scheinen, wird er noch aggressiver, schlägt auf das Pult, bezeichnet sein Verfahren als nur ein Beispiel eines öffentlichen Missstandes, die Beteiligten als korruptes demoralisiertes Gesindel und die ganze Sache als einen Anschlag auf sein Ansehen.

Als K. weiterhin mit Schweigen begegnet wird, glaubt er in den Anwesenden eine Organisation zu erkennen, die Unschuldige gezielt verhafte und sinnlose Verfahren gegen sie führe. In Rage über diese Erkenntnis verlässt Josef K. fluchartig den Saal und gibt bekannt auf weitere Untersuchungen verzichten zu können.

Meiner Meinung nach, gibt dieses Gespräch viel über Josef K.s Wesen preis.

Er scheint durchgehend von seiner Unschuld überzeugt zu sein und scheint nicht nur für sich , sondern für alle die von öffentlichen Missständen betroffen sind , einstehen zu wollen , wobei er teils sehr überheblich und abwertend wirkt. Des Weiteren scheint er sich sicher zu sein, die gesamte Situation im Griff zu haben. Dies mag der Grund sein, wieso er zum Ende des Kapitels hin mehr und mehr seine Fassung zu verlieren scheint, als ihm bewusst wird, dass er von den Anwesenden stärker beeinflusst wurde, als er es je für möglich hielt.

 

 

 

 

Matthias Binder

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