DIE ZEIT: Seit zwanzig Jahren werten Sie die weltweit wichtigsten empirischen Studien zu Schülerleistungen aus. Die Bücher, die daraus entstanden sind, haben Sie zum derzeit international einflussreichsten Lernforscher gemacht. Was hat Sie zu solch einem Unternehmen getrieben?

John Hattie: Als ich an der Universität begann, haben mir Kollegen viele Ratschläge gegeben, wie das Lernen der Zukunft aussehen sollte. Manche empfahlen Computer und Lernspiele, andere schworen auf das forschende Lernen. Wieder andere betonten die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern. Und jeder hatte eine Studie parat, die belegen sollte, dass seine Methode die beste sei. Das machte mich skeptisch. Ich schaute mir die Studien genauer an und begann zu vergleichen.