Viele Lehrer halten ihren Beruf für so stressig, dass sie ihn nicht bis zur Rente ausüben können. Nur weniger als die Hälfte der Lehrer in sieben Bundesländern glaubt nach einer von der Krankenkasse DAK in Auftrag gegebenen Studie, bis zum gesetzlichen Pensionsalter arbeiten zu können. Nur 41 Prozent zeigten sich überzeugt, bis zum Pensionsalter im Dienst zu bleiben. Unter den von der Leuphana Universität Lüneburg befragten Pädagogen leiden mehr Lehrerinnen als Lehrer unter Schulstress.

"Zeitdruck, fehlende Erholungspausen und große Leistungsunterschiede bei den Schülern belasten die Lehrer am meisten", sagte Cornelius Erbe von der DAK. Für die Studie wurden knapp 1.300 Lehrer im Alter zwischen 24 und 65 Jahren über drei Jahre hinweg jeweils im Mai an 29 Schulen befragt.

Bei der Befragung gaben außerdem 45 Prozent der Lehrer an, sie könnten nach der Arbeit schlecht abschalten und müssten oft an Schwierigkeiten in der Schule denken. Jeder dritte sei emotional hoch beansprucht, fühle sich "wie ein Nervenbündel" oder reagiere ungewollt gereizt. "Emotionale Beanspruchungen treten häufiger an Schulen auf, an denen die Schulleitung weniger mitarbeiterorientiert ist und es Unstimmigkeiten oder Streit mit dem Kollegium gibt", erläuterte Projektleiter Prof. Lutz Schumacher von der Leuphana Universität Lüneburg.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes erreichten 2009 rund 40 Prozent der Lehrer die Regelaltersgrenze von 65 Jahren. Elf Prozent hätten einen Antrag auf Frühpensionierung mit 60 gestellt, teilte ein DAK-Sprecher mit.