Fachdidaktik Deutsch Vormbaum

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„Volksverräter“ ist Unwort des Jahres 2016

Das Unwort "Volksverräter" wird die neue Nummer 1 der sprachlichen Entgleisungen in Deutschland. Unter den vielen Vorschlägen habe die Jury diesen diffamierenden Sprachgebrauch aus dem Themenfeld Migration und Flüchtlinge ausgewählt, sagte Jury-Sprecherin Prof. Dr. Nina Janich bei der Verkündigung des Unworts am Dienstag, den 10.1.2017, in Darmstadt.

In der Begründung heißt es, das Wort "Volksverräter" stamme in seinem Gebrauch aus dem Umfeld von Diktaturen. In heutiger Zeit würden Anhänger von Pegida, AfD und ähnlichen Initiativen den Begriff als Vorwurf gegenüber Politiker verwenden.  Ein solches Schlagwort erinnere an den Nationalsozialiasmus, es sei diffamierend und undifferenziert.

Damit steht die unabhängige Jury aus vier Sprachwissenschaftlern und einem Jounalisten zu ihrer jüngeren Tradition, sprachliche Ausdrücke rechtsgerichteter, fremdenfeindlicher Bewegungen zu brandmarken. Das Unwort des Jahres 2015 war „Gutmensch“, 2014 wurde die Parole „Lügenpresse“ gewählt.

Anders als in den vergangenen Jahren gehandhabt, wählte die Jury lediglich ein Unwort aus und vermied es weitere Unwörter auf den Plätzen zwei und drei folgen zu lassen. Als Begründung wurde von der Sprecherin die Absicht genannt, „der mit der einen Wahl ausgedrückten Kritik an dem derzeit in sozialen Netzwerken, aber auch in der Politik zunehmenden Sprachgebrauch mit faschistischem und fremdenfeindlichem Hintergrund mehr Gewicht verleihen.“

 

 Spiegel-Bericht zum Begriff "Volksverräter"

  pdf Unwort des Jahres 2015 (198 KB)

  pdf Unwort des Jahres seit 2002  (137 KB)

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